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    Polizisten sind unzufrieden

    HAMBURGER MORGENPOST:

    90 Prozent beklagen Gewalt und fehlenden Rückhalt. Gewrkschaft fordert Dienstwohnungen

    Polizisten fühlen sich überlastet und von der Politik im Stich gelassen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Um die Attraktivität des Berufs zu steigern, fordert die Gewerkschaft nun unter anderem Dienstwohnungen für Hamburgs Polizisten.

    Etwa 1200 Ordnungshüter hat die DPolG befragt. Ergebnis: Viele Beamte sind höchst unzufrieden. Fast 90 % der Befragten beklagen eine permanente personelle Unterbesetzung sowie fehlenden Rückhalt aus der Politik. Ebenfalls knapp 90 Prozent bemängeln, dass Gewalt gegen Polizeibeamte zugenommen habe. Und rund 70 Prozent meinen, dass sich die Attraktivität des Berufs verschlechtert habe. „Die Deutlichkeit dieser Aussagen ist kaum steigerungsfähig“, sagt der Landesvorsitzende Joachim Lenders. Schon jetzt sei es schwierig, genügend junge Polizisten zu gewinnen. Oder sie wechseln in ein anderes Bundesland, in dem sie mehr verdienen.
    Laut der Gewerkschaft liegt dies unter anderem an den schlechten Beförderungsmöglichkeiten. Die Vertretung der Polizistenregt außerdem an, Dienstwohnungen bereitzustellen. Viele junge Polizisten müssten in WGs oder im Umland leben, weil sie sich in Hamburg keine Wohnung leisten können. Dienstwohnungen würden den Job attraktiver machen, so Lenders.

    Eine gute Nachricht gab es für Hamburgs Helfer gestern auch: In der Bürgerschaft wurde beschlossen, dass die Heilfürsorge wieder eingeführt wird. 2004 war die Krankenversicherung abgeschafft worden. Ab 2005 verbeamtete Polizisten mussten sich privat zusatzversichern.